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Von der beinahe Insolvenz zur vorsichtigen Zukunftshoffnung- das Schicksal der Austrian Airlines in der Corona Krise

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Der Vorstandsvorsitzende(CEO) der Austrian Airlines, Dr. Alexis von HOENSBROECHlegte in einem spannenden, informativen und an Dramatik reichen Vortrag am 8. Oktober vor unserer Gesellschaft die Krise der Luftfahrt mit Schwerpunkt auf die heimische Fluglinie dar.

Die Lage der internationalen Luftfahrt war durchaus rosig: die Globalisierung schritt voran, die Passagierzuwächse jedes Jahr waren beeindruckend- die AUA alleine beförderte an die 15 Millionen Passagiere pro Jahr !-und dem Wachstum schienen keine Grenzen gesetzt.

Und dann kam mit Beginn dieses Jahres der Donnerschlag-plötzlich war alles anders: für die AUA begann es mit der Einstellung der Flugverbindung mit China am 28. Jänner bis zur völligen Stilllegung der gesamten Flotte mit Mitte März  (am 19. März landete der letzte Flieger aus Chicago).Erste nach drei Monaten konnte der Flugbetrieb mit einer 5% Kapazität wieder aufgenommen werden.

Vielen anderen Fluggesellschaften weltweit erging es nicht viel besser. Die erfolgsgewöhnte Branche musste bisher mit der ungeheuren Summe von 100 Milliarden US Dollar am Leben erhalten werden...

Wenn Herr von Hoensbroech die folgenden Wochen und Monate für sich und seine Gesellschaft als "spannend" bezeichnete, so ist dies sicher d i e "Untertreibung des Jahres". Man war plötzlich vor eine Situation gestellt, die man nicht erwarten konnte und für die es auch - ungeachtet früherer "Krisen" in der Branche - kein Konzept gab. 
In so einer Situation schaut der Chef zunächst auf die Zahlen: Auf die Frage an den Finanzchef, wieviel Geld denn eigentlich noch da sei, wurde eine "gute 3-stellige Summe" genannt, was zunächst durchaus beruhigend wirkte. Die Hiobsbotschaften folgten auf dem Fuß: von dieser Summe waren 2/3 ausständige Rechnungen an die Lieferanten und 1/3 die Vorauszahlungen der Kunden durch die gebuchten Tickets.- die Kassa war also komplett leer.

In so einer Situation drohte eine sofortige Insolvenz-selbst die" Mutter", die Lufthansa konnte da nicht einspringen. Der Gang zur Regierung um Hilfe war damit vorgezeichnet. Nach langen, äußerst schwierigen Verhandlungen mit der österr. Regierung, der Europäischen Kommission in Brüssel, dem Mutterkonzern und natürlich der Belegschaft und dem Betriebsrat folgten und gipfelten Mitte Juni in den bekannten Rettungspaket: 150 Millionen Euro Zuschuss der Lufthansa, 300 Millionen Zuschuss der Regierung und weiteren 300 Millionen garantierte Kredite-insgesamt also ein Rettungspaket von 750 Millionen Euro. Das alles allerdings auf der Basis bereits vorher vereinbarten weitreichender finanzieller Zugeständnisse der gesamten Belegschaft.
Gemäß der AUA Chef dürfte das, wie er sagt "funktionieren"-(man kann nur hoffen, dass er recht behält...)

Wie sieht nun die Zukunft aus? Noch im Sommer wurde seitens der AUA davon ausgegangen, dass bis Ende des Jahres der Flugbetrieb auf annähernd 50% hochgefahren werden kann .Dies scheint allerdings angesichts der 2. Welle der Pandemie sehr zweifelhaft.
Allgemein geplant ist eine gewisse Verkleinerung der Flotte( 3 Langstreckenmaschinen, die Propeller Flugzeuge und der kleine Airbus 319 sollen verkauft werden) und die Gesellschaft insgesamt mittelfristig auf 80 % verkleinert werden.

Die Rettung er Austrian Airlines war -wie bekannt- in der österreichischen Öffentlichkeit durchaus umstritten. AvH legte allerdings sehr überzeugende Argumente für einen Fortbestand einer heimischen Fluglinie gerade für ein Land wie Österreich dar: Exportorientierte Nation, Kongressstadt Wien und die Drehkreuzfunkton des Wiener Flughafens sind die wichtigsten davon. 

Die Austrian Airlines verdienen 50 % durch diese Drehkreuzfunktion, d.h. die Kombination von Lang- und Kurzstrecke und dies wäre in Wien auch durch keine andere Airline zu bewältigen.

Die Zukunft ist höchst ungewiss- der AUA Chef rechnet mit 3-4 Jahren(!) bis sich die Lage wieder an die Vor- Korina Krise angleichen werde. Langfristig ist er durchaus optimistisch- die Menschen werden wieder gerne und oft reisen, das sei ein Grundbedürfnis einer globalisierten Welt, ob man nun  Geschäfte abschließt, Verwandte und Freunde besucht oder in die Ferien fliegt..

Ob es der Austrian Airlines gelingen wird, diese Durststrecke durchzutauchen.?
man kann es nur hoffen..... "

Alexander Christiani

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