Luxemburg - - Strassburg - Brüssel ....und Reims
....oder wie man gerne auch titeln könnte: Xavier Bettel - Harald Vilimsky - Lance Domm .......und reichlich Champagner!
Aber nun mal der Reihe nach - der Verwirrung mag ohnehin bereits genug gestiftet sein - jedenfalls für alle Nicht-Mitgereisten ("shame on you, as we say").
Der Plan der Reise war klar: Wir wollten in 5 Tagen alle 3 offiziellen Standorte des Europäischen Parlamentes und die Champagne besuchen, möglichst viel Neues erfahren und uns natürlich gut unterhalten - und so geschah es auch.
Der morgentliche Flug von Wien nach Luxemburg verging schnell und schon befanden wir uns im geräumigen Bus bei einer Orientierungsfaht durch diese beeindruckende Stadt. Die lokale Stadtführerin sprühte nur so vor Begeisterung über Ihre Stadt, sodaß Sie uns in 2 Stunden wahrscheinlich ein ganzes Tagesprogramm näher brachte - auch sehr beeindruckend und unterhaltsam. "Unverhofft kommt oft" fällt mir ein, als wir vor dem Europäischen Parlament standen und ein elegant gekleideter Mann in den besten Jahren mit weiteren männlichen Kollegen auf uns zu kam und sich vorstellte: Xavier Bettel, Premieminister vom Großherzogtum Luxemburg und einige seiner Minister - inklusive der für Finanzen zuständige. Wir führten ein kurzes, aber launiges Gespräch, und waren neuerlich beeindruckt, die halbe Regierung in wenigen Minuten kennengelernt zu haben - ja, wenn Engerl reisen, ist vieles auch ungeplant möglich.....
Dann ging es mit dem Bus weiter nach Strassburg. Kaum im Hotel eingescheckt stand schon ein Orientierungsspaziergang mit der örtlichen Reiseleitung am Programm. Dank Dr.Google hatte uns Alfred Göbhart, unser heimischer Reiseleiter, eines der fünf besten Restaurants der Stadt mit moderaten Preisen im Zentrum ausgesucht - und auch wirklich gut ausgesucht. Das Essen war schmackhaft mit der lokalen Spezialität "Spätzle", das Bier süffig, das Service sehr bemüht und - der ausgewählte Champagner (Kenner hatten uns den für viele unbekannten "Palmer" empfohlen) sehr trinkbar. Der laue Sommerabend und der edle Champagner, der komischerweise nie ausging, sorgten dafür, daß der harte Kern bis nach Mitternacht verblieb und das Lokal nur verließ, weil man den Schanigarten rundherum bereits geleert hatte und sehsüchtig auf unser Entschwinden wartete.
Heute war es soweit: Besuch des Europa Parlamentes in Strassburg mit dem offiziellen Besuchsprogramm:
- Besichtigung des Plenarsaales und Verfolgung der Plenardebatte: durchaus interessante und straffe Wortmeldungen, wenn auch die meisten der 751 EU Abgeordneten gar nicht anwesend waren.
- Vortrag über das Europäische Parlament inklusive Q & A Session mit einem österr. Parlamentsmitarbeiter: klare und übersichtliche Darstellung, kompetente Beantwortung aller Fragen
- Vortrag von und Diskussion mit Harald Vilimsky, öeterr.Mitglied des Europäischen Parlaments: klare und bekannte Standpunkte wurden dargelegt und offen die zahlreichen Fragen der Teilnehmer beantwortet. Besonderer Dank gebührt Herrn Vilimsky, da er uns den Besuch in Strassburg ermöglicht und auch den finanziellen Zuschuß durch das EP bewirkt hat.
Dann ging es mit dem Bus weiter nach Reims. Wir wären nach 3 Stunden beim Hotel gewesen - ja, hätte unser Chauffeur zuerst alleine aber dann auch mit unserer Hilfe nicht ständig die falsche Autobahnabfahrt erwischt. Es war mehr Kabaret und Slapstick als Busfahrt. Mit vereinten Kräften und etwa 90 Minuten später landeten wir tatsächlich doch beim Hotel Novotel in Reims. Es folgte ein großartiges Abendessen im zentrumsnahen "La Vigneraie" - natürlich wieder mit reichlich Champagner aufgewertet.
Ganztägig danach Reims. Vormittags standen Kunst & Kultur mit Schwerpunkt auf der Kathedrale Notre-Dame, Geschichte & Geschichtchen von Chlodwigs Taufe bis zu den mehr als 20 Königskrönungen auf dem Programm. Auch diese lokale Reisefüherin ließ nichts aus, um uns zum Staunen und zur Erkenntnis zu bringen, daß wir es mit einem Unesco-Welterbe zu tun hatten.
Nachmittags war Champagner in Theorie und Praxis unser Schwerpukt. 2 bekannte Champagner Keller wurden besichtigt inklusive Führung & Verkostung: "Pommery" - alles groß und mächtig, und "Taittinger" - alles überschaubarer und letztlich auch der Champagner für die meisten von uns bekömmlicher. Dann fuhren wir in die Champagner Weingärten und ließen uns ein wenig in die Geheimnisse der Winzer einweihen. Ein neuerlich tolles Abendessen im Restaurant "L Apostrope" im Zentrum ließ den Abend ausklingen - für manche danach mit einem weiteren Gläschen Champagner, what else?
Am 4.Tag ging es los mit 300 km Busfahrt nach Brüssel. Nach einer kurzen Stärkung trafen wir pünktlich um 15 Uhr im "Parlamentarium" ein. Zur Begrüßung erwartete uns Lance Domm, Senior Councellor for Political Engagement vom UK Parliament Team in Brüssel. Er begrüßte unsere Gruppe und gab bereitwillig und kompetent Auskunft auf unsere vielen Fragen, die sich im wesentlichen um BREXIT und die EU fokussierten. Danach besichtigten wir in Eigenregie das Planetarium und die übersichtliche Ausstellung über Geschichte und Wirkungsweise der europäischen Instanzen. Der Abend stand zur freien Verfügung.
Am letzten und 5.Tag der Reise stand der Vormittag für Sightseeing mit einem lokalen Guide zur Verfügung. Den Nachmittag verbrachten die meisten am oder um den berühmten Place Central, um nochmals kulinarisch Brüssel zu testen, bevor es schließlich zum Flughafen für den Rückflug ging.
Die 5 Tage waren wie im Fluge vergangen. Wir haben viel über die EU und die EU Institutionen gelernt. Viele interessante Gespräche geführt und nachhaltige Eindrücke von 4 besuchenswerten Städten erlangt, wo man nicht unbedingt so leicht hinkommt. Gott sei Dank - auch unser Wissen sowie praktisches Erproben bezüglich Champagner hat sich merklich gesteigert - auf dieser Basis läßt sich nun individuell darauf aufbauen. Herz - was willst Du mehr!?
Kurt Tiroch
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