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Falschnachrichten - der neue Volksfeind

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Laut Duden ist Populismus eine „von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (...) zu gewinnen“.

Das Erfolgsrezept von Populisten scheint auf einer kurzen Formel zu basieren: einfache Antworten auf schwierige Fragen geben. Strittig ist, ob Populismus per se eine Gefahr für demokratische Systeme ist oder – einem Seismografen gleich – auf vernachlässigte Probleme hinweist.

Dass der Populismus im Vormarsch ist, daran besteht nicht der geringste Zweifel mehr, so Dr. Konrad Pesendorfer, Generaldirektor Statistik Austria und somit oberster Statistiker unserer Republik. Falschnachrichten spielen eine wichtige Rolle bei der Steigerung von Emotionen, Social Media verbreiten diese sechs Mal schneller als die traditionelle Kommunikation und viel weiter als „true stories“, da sie einen höheren Neuigkeitswert darstellen und schaffen in sogenannten „Echo Chambers“ eigene Realitäten, was wiederum polarisiert. (Definition: Gleich und gleich gesellt sich gern: In der Echokammer hat man viele Freunde)

„Like Mark Twain, I keep reading that I have died. I hope those stories are not true... But if they are, I'm happy to report that my afterlife seems identical to my life when I was alive.” (Morgan Freeman)

Es mag einen überraschen, aber der Ausdruck „Fake News is the Enemy of the People“ („Volksfeind Falschnachrichten“) stammt tatsächlich von Präsident Donald Trump, wenngleich er vielleicht damit etwas anderes gemeint haben möge. Was Fake News und bewusst geschönte Informationen anrichten können, erklärte uns schon unser Präsident Dr. Kurt Tiroch in seiner Einleitung an dem traurigen Beispiel BREXIT.

Was kann man dagegen tun? Regulierend einzugreifen mag eine Möglichkeit sein, doch viel wichtiger ist das Vertrauen in die Integrität der Europäischen Statistiken und somit der Statistik Austria, die für jeden gleichzeitig zugänglich ist, deren Grundsätze folgendermaßen beschrieben werden: Fachliche Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Objektivität, Zuverlässigkeit, Statistische Geheimhaltung und Kostenwirksamkeit. Dr. Pesendorfer ist sich im Klaren darüber, dass es an der Bildung liegen wird, um die notwendige Statistical Literacy an Schulen zu fördern, denn man muss die Dinge schließlich auch lesen können.

Wie interessiert unsere Mitglieder an dem Thema waren, bewiesen die vielen von Vorkenntnis geprägten Fragen an Dr. Pesendorfer. Was dann folgte, war wieder einmal typisch Café Landtmann. Vorzügliche Canapés und exzellente Weine, vermengt mit netter Gesellschaft, schufen ein Erfolgsrezept. What else? Diejenigen, die diesmal nicht da waren, haben einen faszinierenden und fröhlichen Abend verpasst.

Wolfgang Geißler

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