„WENN SICH FLÜGEL IM LEBEN SCHLIESSEN, WIRD ES DUNKEL...“
Referenzierend auf die teilweise geschlossenen Flügel des Wr. Neustädter Altars im Hohen Dom zu St. Stephan, vor dem sich die Boardmember der Austro-British Society am späten Nachmittag des 9. März 2021 zusammengefunden hatten, wies Dompfarrer Toni Faber in seiner Gedenkansprache auf die dunklen Seiten des Lebens hin.
Wenn das Leben geliebter und geschätzter Menschen zu Ende geht, gleicht es dem Schließen der Flügel und es wird dunkel. So geschehen auch im Vorstand der ABS, als vor drei Jahren Ernst Palisek und in den letzten wenigen Wochen sowohl Mag. Alexander Cabjolsky, als auch Jörg Koessler viel zu früh von uns gegangen sind. Grund genug innezuhalten, um über unser Leben, wie wir es führen und über unseren Zugang zum Ende des Lebens in sich zu gehen. Doch, so Dompfarrer Toni Faber, auch wenn die Flügel des Wr. Neustädter Altars in der Fastenzeit geschlossen sind, so werden sie wieder geöffnet – zum Osterfest, dem Fest der Auferstehung – und tröstendes, goldenes Licht dringt hervor, das begründet ist, in dem festen Glauben an die Ewigkeit, der allen christlichen Konfessionen eigen ist.
Zu Beginn dieses interkonfessionellen ABS-Boardmember Memorials hob Präsident Dr. Kurt Tiroch hervor, wie sehr wir die von uns gegangen Freunde geschätzt haben und dass wir ihnen mit diesem Zusammensein ein würdiges und ehrendes Gedenken bereiten wollen. Mit persönlichen Erinnerungen und Anekdoten der gemeinsamen Erlebnisse mit Ernst, Alexander und Jörg erinnerten sich die VorstandskollegInnen an diese besonderen Persönlichkeiten auf höchst wertschätzende und liebevolle Weise. Nach jeder Erinnerung folgte eine intensive Gedenkminute, die allen TeilnehmerInnen die Gelegenheit gab, auch ganz persönlich in Stille Abschied zu nehmen. Die ABS Boardmember schätzten dies insbesonders, da aufgrund der Covid19-Restriktionen für viele eine Teilnahme an den Begräbnissen leider nicht möglich war.
Umrahmt wurde die Gedenkstunde mit drei A capella Musikstücken, die von ABS-Vorstandsmitglied und Tenor des Domchors der Wr. Dommusik, Jochen Ressel, intoniert wurden. Die Einleitung bildete „Mondnacht“ von Robert Schumann, mit den berührenden Textzeilen: „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch fremde Lande, als flöge sie nach Haus“ und nimmt damit auf das „Heimgehen“ direkt Bezug. Vor der Homile von Toni Faber erklang das bekannte „Ave Maria“ von Franz Schubert, bezugnehmend auf das Marienbildnis, das durch die geschlossenen Flügel des Altars momentan nicht sichtbar ist. Den Abschluss bildete das „Agnus Dei“ aus Mozarts „Krönungsmesse“, das mit seinem intensiven „Dona nobis pacem“ – „Schenke uns deinen Frieden“ – versöhnend und voll Zuversicht abschließt.
Ein gemeinsames „Vater-Unser“ bildete den Schluss dieses würdigen ABS-Boardmember Memorials. Unsere besten Wünsche, Gedanken und Gebete sind bei Karin Cabjolsky, die die Gelegenheit wahrnehmen konnte persönlich anwesend zu sein, sowie bei Marlies Koessler und Sylvia Neumann und ihren Familien. Die ABS bedankt sich herzlich bei Toni Faber und dem Team des Stephansdoms für die organisatorische Unterstützung, insbesondere bei Susanne Leibrecht (Pfarrkanzlei der Dompfarre) und bei Sakristeimeister Georg Rejda und seinem Team.
Mögen unsere Freunde in Frieden ruhen. Wir werden sie nie vergessen! Requiescat in pace!
Jochen Ressel
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