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Wem die Stunde schlägt

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Theresa May hat also das Misstrauensvotum gestern Abend überlebt. Na, also. Warum ich das erwähne? Weil selbst an einem Abend, der einem so philosophischen Thema gewidmet war, wie dem menschlichen Dasein, unser Präsident Prof. Dr. Kurt Tiroch nicht umhin konnte, das grässliche „B-Wort“ Brexit in den Mund zu nehmen. Doch dann legte er los, dass einem nur so schwindelig wurde:

Von Milliarden von Galaxien, die dieses Universum bevölkern, war die Rede, von Milliarden von Sternen, die allein in unserer Milchstraße schweigend ihre Bahnen ziehen, von unserem blauen Planeten, auf dem wir vergleichsweise kleine Menschen unser ebenso vergleichsweise unbedeutendes Dasein fristen. Von unzähligen Milliarden zu 24 Stunden war es dann nur noch ein Schritt. Den vollzog schließlich Dr. Andreas Salcher.

„Das ganze Leben in einem Tag“ lautete sein Vortrag und auch sein Buch, das man um € 24,- samt persönlicher Widmung stolz in Besitz nehmen konnte. Die wahre Entdeckungsreise, so steht es am inneren linken Umschlagflügel, besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen. Die in 24 Stunden beschriebenen Lebensthemen erlauben es dem Leser, wie ein Forscher auf das eigene Leben zu schauen. Jede Stunde in diesem Buch entspricht einem Lebensabschnitt von zwei bis vier Jahren. Dem zufolge bin ich eben in der 21. Stunde gelandet, was einen ein wenig ernüchtert und das noch vor dem Genuss des großartigen Grünen Veltliners, den man im Café Ministerium serviert bekommt. „Die einundzwanzigste Stunde“, so steht es dort auf Seite 305 geschrieben „erinnert uns daran, dass Gesundheit das wertvollste Gut ist“ um dann auf Seite 308 den Ratschlag zu erhalten, sich an drei Dinge zu erinnern, die wir richtig machen sollten, um gesund zu bleiben und alt zu werden. Der erste und wohl wichtigste Ratschlag, der ein langes Leben verspricht, lautet: Don’t smoke! Das freut mich besonders, denn ich bin seit 42 Jahren ein leidenschaftlicher Nichtraucher! Irgendwie erinnert mich das jetzt an eine Anekdote, wo jemand sich bei seinem Arzt über verschiedene Beschwerden beklagt und dieser ihm sagt: „Ja, mein Lieber, langsam wird es Zeit, auf ,Wein, Weib und Gesang’ zu verzichten.“ Worauf er ihm antwortet: „Na, Herr Doktor, wenn das alles ist, dann fangen wir halt beim Gesang an.“ Womit ich wohlbehalten am Ende meines Berichts angekommen bin.

Nach all dem Geistigen gedachte das Café Ministerium unserer körperlichen Verfassung mit köstlichen Speisen und erlesenen Getränken- den Grünen Veltliner habe ich schon lobend erwähnt. In gemütlicher Atmosphäre klang der Abend aus und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen am 18. Dezember zur nächsten „Brexit“ Veranstaltung!

Wolfgang Geißler 

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