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Med ana rosarodn dintn

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„Med ana rosarodn dintn“ hätte wohl der berühmte H. C. Artmann seinen Gedichtsband im Weaner Dialekt heute, am 3. Mai 2015, wäre er hier, im Hotel Bristol, gewesen und notwendigerweise noch am Leben, betitelt.

Das Hotel Bristol, Wien, ist seit über 120 Jahren Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Donaumetropole, der Reichs- und Residenzstadt. 1892 eröffnet, besticht das Luxushotel Wien bis heute mit bester Lage an der Wiener Staatsoper Wiener Charme und persönliches Service. Art déco-Elemente zeugen von der Geschichte und Tradition des 5 Sterne Hotels im Zentrum Wiens.

Es war ein Meer von „Pink“, das mich, als ich mit meiner Frau den Saal um 15 Uhr betrat, begrüßte. „Pink“, also Baby-Rosa, (und einige hatten sich wirklich bemüht, wie etwa der Autor dieser Zeilen, diese Farben zu tragen) war die verordnete Farbe, um die Geburt der Tochter Ihrer Königlichen Hoheiten, William und Kate, zu feiern und Pink war auch der Champagner mit Erdbeeren, den man uns zum Entree servierte.

Gerald Krischek, Generaldirektor des ehrwürdigen Hotel Bristols, der uns eingangs begrüßte, führte uns in die Geschichte dieses Hauses ein, das sehr eng mit der britischen königlichen Familie verbunden war. Noch heute erzählt das Hotelgästebuch davon, dass eine Person des britischen Könighauses dreimal in Wien residiert und sich auch so im Gästebuch eingetragen hat: Zuerst als Prinz von Wales, dann als König Edward VIII und schließlich als Herzog von Windsor. Eduard VIII., gebürtig Edward Albert Christian George Andrew Patrick David, genannt David, (* 23. Juni 1894 in der White Lodge in London; † 28. Mai 1972 in Paris) war von 1910 bis 1936 Prince of Wales, von Jänner bis zu seiner Abdankung im Dezember 1936 König des Vereinigten Königreichs und Kaiser von Indien und ab Dezember 1936 Duke of Windsor. Eduard war der zweite Monarch aus dem 1917 neubegründeten Hause Windsor.

Unser Präsident, KR Dr. Kurt Tiroch, erinnerte uns in äußerst launigen Worten an die dramatischen Umstände bezüglich dieser schon lange angekündigten Party, die am 26. April als „HRH Princess Elizabeth’s Birthday Party“ nicht gerade durch rosarote Brillen die Welt erblickte, dann aus biologischen Gründen auf den heutigen 3. Mai verschobenen Termin als „Royal Birthday Party“ weiterhin hoffnungsvoll auf eine Royale Geburt vertrauend betitelt wurde, dann als „Royal Family Party“ durch noch weniger rosarote Brillen im Falle einer nicht „rechtzeitig“ erfolgten Geburt zu diesem Datum zumindest den Geburtstag I.M. der Königin Elizabeth II zu feiern bemüht war und endgültig, Kate be thanks, doch als „Royal Baby Party“ ein glückliches Ende mit der berechtigten Feier fand.

Dr. Tiroch, dem man spätestens jetzt ein gewisses Naheverhältnis zu den geheimen Wissenschaften nachsagen könnte, enthüllte uns das Geburtstagshoroskop, erstellt von unserer eigenen Hausastrologin, Frau Mag. Vaskovich-Fidelsberger, für das Mädchen Ihrer Königlichen Hoheiten. Eine imposante Liste:

  • Eine stark realistische Frau
  • Lebensgenuss in allen Facetten
  • Charme
  • Viele Freunde, kann aber zwischen echten und falschen unterscheiden
  • kreativ und innovativ und fähig alle schwierigen Herausforderungen zu meistern
  • selbstsicher, großzügig, enthusiastisch
  • hat Gabe, andere leicht zu überzeugen mit Ihrer Stimme und Ihren Worten

Man darf durchaus sagen, dass der donnernde Applaus, der dieser Starperformance (Star-Stern- Horoskop?) folgte, mehr als wahrlich angebracht war.

Willi Opitz, Starwinzer aus dem Burgenland, den manche mit einem anderen ABS Mitglied wegen der Bartpracht verwechselten, folgte diesen Worten und beschrieb kurz die Weine, die dem Königlichen Paar überwiesen werden.

Das Buffet, englisch, wie versprochen, Roast Beef, (man hätte es wahrlich ohne Zähne genießen können, so weich war es) Fish and Chips (es fehlte nur der Malt Vinegar zur Authentizität) und viele andere englischen Schmankerln erfreuten die gästlichen Gaumen sowie auch die erstklassigen Weine.

Carl Avory, dem ich im Übermut eine große Zukunft vorhersagte, überredete so manches rosarot bestrumpfte Damenbein als Tanzbein geschwungen zu werden und endete in echt britisch-patriotischer Weise mit einem tadellos vorgetragenen Solo, von einigen Gästen tatkräftig unterstützt, von „God Save the Queen“.

Als ich mit meiner Gemahlin das Hotel um 18 Uhr verließ, war ich gewiss nicht der allerletzte aber sicherlich einer der glücklichsten.

Wolfgang Geißler

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