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Dreihundert , das Facebook und die Apokalypse

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„Das kommt nur einmal, das kommt nie wieder...“

An dieses Liedchen wurde man gestern abrupt erinnert, denn so etwas kam noch nie in der 10 jährigen Geschichte der Österreichisch-Britischen Gesellschaft vor, dass eine Veranstaltung nahezu gekippt worden ist.

Im Laufe des gestrigen Tages erhielt unser Präsident Prof. Dr. Kurt Tiroch unzählige Telefonate und Emails von verzweifelten Mitmenschen, einige sogar vom benachbarten Niederösterreich, die dringend wissen wollten, wie und wo sie sich zum bevorstehenden Vortrag des Prof. DDr Johannes Huber anmelden könnten, was unseren Präsidenten wohl verwunderte, denn niemand von diesen waren Mitglieder unserer Gesellschaft. Nach kurzen Recherchen fand er heraus, dass ein übereifriger Mitarbeites des Verlages, der die Bücher DDr Hubers herausgibt, auf Professor Hubers Facebookseite den gestrigen Vortrag als eine öffentliche Veranstaltung angekündigt und als Gastgeber sogar völlig falsch Prof. Huber angegeben hat. Es kam wie es kommen musste. Schon eine dreiviertel Stunde vor Beginn begehrten Dutzende solchermaßen über das Facebook Angemeldete eindringlich aber vergeblich Einlass und zogen schließlich grollend und unglücklich von dannen. Selbst eine eigens bestellte Fernsehcrew erschien unerwartet und verschwand schließlich unverrichteter Dinge. Man konnte von Glück reden, dass nicht mehr aufkreuzten, denn auf Professor Hubers Facebook hatten 657 Leute angekündigt, am Vortrag teilnehmen zu wollen oder bekundigten zumindest ihr Interesse. Dr. Tirochs Ärger war daher mehr als nur verständlich, denn der Verlag handelte hier völlig eigenmächtig, ohne zu fragen oder zu informieren. Das war tatsächlich unverantwortlich.

Vor einem übervollen Haus freute sich nach all dem durchgestandenen Stress unser Präsident endlich wieder Prof. DDr. Johannes Huber zum zweiten Mal zu einem Vortrag begrüßen zu dürfen. Auch ein weiteres Jubiläum durfte gefeiert werden: es war zum 10. Mal in den letzten 10 Jahren, dass wir eine Veranstaltung in der Bel Etage des Café Landtmanns abgehalten haben, was somit den großen Reiz des Etablissment unter Beweis stellte.

Und last but not least wurde ein neuer Rekord aufgestellt: Seit der Neugründung der Österreichisch-Britischen Gesellschaft im September 2010 war es gestern unsere dreihundertste Veranstaltung.

In seinem neuen Buch „Die Anatomie des Schicksals“ nimmt sich der renommierte Gynäkologe und Reproduktionsmediziner Prof. DDr. Johannes Huber der Frage des menschlichen Schicksals an. Inwieweit bestimmt das Leben unserer Vorfahren unser eigenes? Und wie können wir dem vermeintlichen Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen? Und was ist „Schicksal“?

Schicksal sind Ereignisse, die früher als unabwendbar galten, die wir aber heute durch die Wissenschaft ebenso wie durch das Wissen darüber, wie man sein persönliches Leben gestalten kann, immer mehr in den Griff bekommen. Ein Beispiel: der Herzinfarkt - früher schicksalshaft. Oder der Schlaganfall. Da steckt das Schicksalshafte, der Schlag, ja schon im Begriff. Heute wissen wir, dass wir vorbeugen können.

Die Wissenschaft macht immer deutlicher, dass das sogenannte Schicksal mit gewissen Dingen, wie etwa der Epigenetik und der MicroRNA, verbunden ist. Dass wir ein Abbild dessen sind, was uns begegnet, was wir machen. All das speichern wir in unserem Genom und so geben wir es an die nächsten Generationen weiter. Damit lässt sich sicher nicht alles, aber vieles von dem erklären, was landläufig als Schicksal bezeichnet wurde.

Unser Genom entsteht ja bei der Vereinigung von Ei und Samenzelle. Da dachte man früher: Das ist jetzt fertig, da kann sich nichts mehr verändern. Und so geht der Mensch, determiniert von seinen Genen, durchs Leben. Heute weiß man, dass dieses Genom im Laufe des Lebens Färbebäder bekommt.

Das eine Färbebad ist die Epigenetik. Die kennen wir ja schon länger und von Jahr zu Jahr besser. Das zweite Färbebad ist die MicroRNA. Hierbei handelt es sich um kleine RNA-Stücke, die bei vitalen Abläufen wie beim Sport oder aber auch beim Fasten abgelesen werden. Beide Färbebäder verändern die Architektur ebenso wie die Funktionsweise der Gene. Auf diese Weise können wir Erlebtes in unserem Genom speichern und an die nächste Generation weitergeben.

Die kosmischen Ereignisse sind für uns momentan nicht beeinflussbar. Also ob uns ein Meteor trifft oder nicht. Ob uns das gleiche Schicksal droht wie den Dinosauriern vor 60 Millionen Jahren. Aber die Kohlenwasserstoffchemie, in der wir leben, die können wir beeinflussen. Das Leben hier auf der Erde ist eine Rechenaufgabe. Und diese Rechenaufgabe beinhaltet die Lösung von Krankheiten. In Silicon Valley wollen sie sogar den Tod abschaffen . Das Universum, in das wir eingebettet sind, das ist schicksalshaft. Aber die Rechenaufgabe unseres Lebens, die ist wahrscheinlich sehr weit lösbar.

Angenommen, eine kleine Schar von Menschen kann die Rechenaufgabe des Lebens plötzlich lösen - da besteht dann natürlich die Gefahr, dass ein Neofeudalismus entsteht. Früher waren es die Feudalherren, die über alles verfügt haben. Über Boden, Geld, Waffen, Nahrung und Frauen. Heute besteht die große Gefahr, dass eine kleine Gruppe von Menschen auf unserem Planeten die künstliche Intelligenz verwaltet, die für das Leben von allen Menschen entscheidend ist.

In der Apokalypse beginnt Johannes mit den Ereignissen der damaligen Zeit, um 100 n.Chr. vom Ausbruch des Vesuvs, dann geht er Generationen weiter und berichtet auch, es werden Rösser durch die Luft galoppieren und Feuer auf die Städte speien und die Menschen verbrennen und ganz am Ende schreibt er von der neuen Stadt, dem Neuen Jerusalem. Er beschreibt sie ganz genau und fährt fort: es wird ein neues Geschlecht kommen -und man merkt bald, er wird ganz aufgeregt als er in die Zukunft blickt - und fährt fort und sagt, alles natürlich in bildlicher Sprache, die Menschen in dieser neuen Stadt begehen etwas ganz Furchtbares: sie beginnen allen Ernstes den Tod abzuschaffen. Wenn das passiert, dann werden tatsächlich die Letzten ärmer sein als die Ersten. Maranatha, komm, oh Herr und erlöse dieses furchtbare Geschlecht.

Was folgte, war ein intensiver und tief philosophischer Gedankenaustausch zwischen Prof. Huber und unseren Mitgliedern, der, hätte unser Präsident nicht die Notbremse gezogen, noch stundenlang weitergelaufen wäre. So hatten wir doch dann die Gelegenheit, uns mit erlesenen Brötchen und Getränken zu laben.

Wolfgang Geissler

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