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Die Österreichische Bankenlandschaft im Umbruch

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"Es war schon einmal lustiger, in Österreich Banker zu sein"....

So könnte man den Vortrag des Generaldirektors der Raiffeisenbank in Österreich,Dr. Walter Rothensteiner vor der ABS im gut besuchten Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank beschreiben.

Ihr Präsident Dr. Claus RAIDL begrüßte im Namen des Hauses und gab einen kurzen Überblick über die 200-jährige Geschichte der Nationalbank und über das Gebäude selbst. Getreu seinem "Auftrag", vor der Österreichisch-Britischen Gesellschaft zu sprechen, kam Rothensteiner zunächst auf einen möglichen BREXIT zu sprechen, den er im Interesse der europäischen Wirtschaft und des Bankenwesens außerordentlich bedauern würde. Es folgte eine ausführliche Darstellung, was Raiffeisen in Österreich eigentlich ist. Die besonders ausgeprägte dezentrale und föderale Struktur von Raiffeisen in Österreich gestattet weitgehende Entscheidungsbefugnis der insgesamt über 400 Landesbanken mit über 43.000 Mitarbeitern. "Durchgriffsmöglichkeiten" seitens der Konzernspitze seien daher fast unmöglich, und Rothensteiner betonte, dass er sich stets um einen Konsens mit allen Beteiligten bemühen müsse, was aber in der Praxis sehr gut funktioniere.

Die mittel- und langfristige Zukunft der Raiffeisengruppe und der Banken in Österreich insgesamt nahm einen großen Raum im Vortrag des Generaldirektors ein. Durch die unvermeidbare Digitalisierung und Automatisierung des Bankenwesens besteht die Gefahr, dass mittelfristig jeder dritte Job gefährdet ist. Es gäbe andererseits aber keinen "Masterplan" für das Zusperren von Filialen. Gerade die jungen Menschen würden die traditionelle Beratung in der Filiale fast nicht mehr in Anspruch nehmen, und für die älteren unter uns würde die persönliche Beratung aber nicht ganz aufhören.

Das Ostgeschäft aller Banken und speziell Raiffeisen war durch viele Jahre hindurch besonders profitabel. Das hat sich zumindest teilweise dramatisch verändert, sodass Raiffeisen überlegt, sich aus Polen ganz zurückzuziehen. Auch Ungarn und Rumänien seien ein schwieriges Pflaster. Dennoch hält die Konzernspitze am Engagement im Osten aus grundsätzlichen  Erwägungen fest.

Als „sein Lieblingsthema" kam Rothensteiner auch pointiert auf die Belastungen für die Banken in Österreich zu sprechen und hier insbesondere auf die vom Staat verordnete Bankenabgabe. Diese sei z.B. in Deutschland und in Italien wesentlich geringer, sodass es nicht verwunderlich ist ,dass die UNICREDIT gewisse Geschäftsfelder aus Österreich abziehen wird. Rothensteiner betonte, wenn einmal ein österreichisches Unternehmen ins Ausland verkauft und das Hauptquertier aus dem Lande abgezogen wird, dann ist eine Kontrolle kaum mehr möglich.

Die nachfolgende Diskussion erbrachte eine Reihe sehr sachkundiger Kommentare und Fragen, die der Vortragende alle offen und im Detail beantwortete.

Damit ist - mit Ausnahme des Vortrages im April über "smart cities"- die Vortragsreihe der ABS bis auf weiteres abgeschlossen.

A. Christiani 

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